Bei der Entwicklung des Kindes spielen die Sinnesempfindungen: Berühren, berührt werden, Schmecken, Riechen, Hören, Sehen, Bewegen und das Gleichgewichtempfinden eine große Rolle. Aus der Verarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn entsteht unser Selbst- und Weltbild. Störungen der Sinnesverarbeitung, auch geringfügig erscheinende Teilleistungsstörungen können die Persönlichkeitsentwicklung verzögern oder nachhaltig beeinträchtigen.
Probleme mit dem Gleichgewicht bleiben. nicht auf das Bewegungssystem beschränkt, sondern zeigen sich auch z.B.: beim Malen. Die mangelnde Raum- Lage-Wahrnehmung, (die unzureichend ausgebildete Fähigkeit, die Stellung des eigenen Körpers im Raum zu empfinden), kann Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Haus Baum und Sonne auf dem Malpapier verursachen. In der Schule entstehen daraus Folgeprobleme beim Lesen und Schreiben. Damit es nicht soweit kommt, sollten Entwicklungsstörungen möglichst früh erkannt und behandelt werden. Die Ergotherapie hat zur Förderung der Wahrnehmungs- fähigkeit und – verarbeitung u. a. das Konzept der „sensorischen Integration“ entwickelt.
Was ist die Sensorische Integration?
Sensorische Integration ist die Aufnahme von Sinnesinformationen, ihre Weiterleitung im Nervensystem und ihre Deutung im Gehirn zum Handlungsgebrauch. Dieser Wachstumsvorgang beginnt lange vor der Geburt, ist im frühen Kindesalter besonders rasch, setz sich aber lebenslang fort. Er ist die Grundlage von Bewegung, Sprache und Lernen und der Schlüssel zu sinnvoller Handlung. Dieser Prozess der sensorisch Integration kann gestört werden. Das äußert sich sehr verschieden und zeigt dann die unterschiedlichsten Probleme.
Sensorische Integrationstherapie
Welche Anzeichen können ein Hinweis auf sensorische Integrationsstörungen sein?
Entwicklungsverzögerungen
Entwicklungsdiskrepanzen
Verzögerte Sprachentwicklung
Aufmerksamkeitsdefizite
Handlungsungeschicklichkeiten
Lernprobleme
Hyperaktivität
Psychosomatische Probleme
Kommunikationsprobleme
Was beinhaltet die Sensorische Integrationstherapie?
Eine genaue Beobachtung der Sinnesaufnahme und einen Befund der Hypo- und Hypersensibilitäten.
Eine differenzierte Diagnostik der Sinnesverarbeitung.
Den gezielten Einsatz von Handlungs- und Bewegungsangeboten durch spezielle Geräte (z.B. besondere Schaukeln) oder bestimmte Materialien, die auf besondere Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Damit werden die Basissinne (Gleichgewicht, Tast- und Tiefensensibilität)) zur Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung angesprochen.
Diese Behandlungsform wird vorwiegend beim Kindern angewandt, nimmt aber bei Jugendlichen und Erwachsenen zu.